Die Hohe Tatra ist ein Teilgebirge der Tatra, welche wiederum ein Teil der Karpaten ist. Zwei Drittel der Fläche gehört zu der Slowakei, während der Rest in Polen liegt. Oft wird die Hohe Tatra als das flächenmäßig kleinste Hochgebirge der Welt bezeichnet. Tatsächlich beträgt die Fläche gerade mal 340 Quadratkilometer, doch über 100 Gipfel erreichen hier die 2000-Meter-Grenze. Der Rysy ist ein Berg, der gleich 3 Gipfel über dieser Marke besitzt. 2503 Meter misst der höchste Punkt. Außerdem ist der Rysy der höchste Berg der Hohen Tatra, auf den ein Wanderweg führt. Der Aufstieg ist schwer, aber auch für ungeübte Bergsteiger machbar. Nicht nur deswegen ist der Rysy ein sehr beliebtes Reiseziel in der Slowakei. Jährlich kommen tausende Wanderer, um die einzigartige Natur dieser Sehenswürdigkeit zu erkunden. Spektakuläre Berglandschaften, traumhafte Gletscherseen, gewaltige Wasserfälle und eine faszinierende Tierwelt erwarten dich in der Hohe Tatra.
Diese großartigen Reiseziele möchte ich dir nicht vorenthalten. Deswegen stelle ich dir in diesem Blog-Beitrag meine spannende Wanderung auf den Rysy vor und teile meine Erfahrungen in der Hohen Tatra. Es freut mich sehr, dass du auf meinen Reiseblog gefunden hast und wünsche dir viel Spaß beim Lesen meines Reiseberichts.
Der Streckenverlauf meiner Wanderung zum Rysy in Kürze
Da ich den Berg Rysy während meiner Slowakei-Reise erklommen habe, startet meine vorgestellte Wanderung im slowakischen Teil des Nationalparks Hohe Tatra. Wenn du nachfolgend auf einen Link klickst, gelangst du direkt zum entsprechenden Abschnitt der Route. Diese startet am Parkplatz in Štrbské Pleso. Von hier aus führt der Weg über eine asphaltierte Straße zum idyllischen Popradské pleso. Dort gibt es auch ein Berghotel direkt am See, in dem ich damals übernachtet habe. Der Wanderweg verläuft weiter über Serpentinen hinauf zum Hochtal Kotlina Zabich plies, in dem die malerischen Seen Žabie plesá liegen. Es folgt ein mühsamer, aber beeindruckender Aufstieg zur Chata pod Rysmi. Von dieser Hütte aus erreicht man den Sedlo Váha.
Der letzte Part bis zum Gipfel ist durch einen steilen Aufstieg gekennzeichnet und führt über Felsbrocken ohne richtige Wegweisung. Die Aussicht vom Rysy auf 2500 Metern Höhe ist dafür atemberaubend schön. Die gesamte Strecke ist ungefähr 19 Kilometer lang und besitzt einen Höhenunterschied von über 1200 Metern. Dementsprechend ist diese Wanderung sehr anstrengend, aber technisch nicht schwierig. Auf jeden Fall ist entsprechende Ausrüstung zu empfehlen. Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung, auch im Sommer, sind Pflicht. Das Foto oben habe ich von einem Plakat gemacht, das die gesamte Strecke abbildet. Außerdem habe ich die Route und alle Sehenswürdigkeiten auf der Wanderkarte markiert.
-
Länge19 km
-
Höhenmeter↑↓ 1245 m
-
SchwierigkeitSchwer
-
StartBahnhof Popradské Pleso
-
WegeAlpines Gelände, steiler Aufstieg
-
BesonderheitenÜber 1200 Höhenmeter Aufstieg
Falls du weitere Informationen und Tipps zum Wandern in der Slowakei suchst, schau dir gerne diesen Blogartikel an.
Wie du in die Hohe Tatra in der Slowakei kommst
Anreise mit dem Auto
Ausgangspunkt der Wanderung zum Rysy ist ein Wanderparkplatz nordöstlich der Ortschaft Štrbské Pleso. Falls du mit dem Auto anreist, empfehle ich dem Navi nach „Parkovisko Popradské Pleso“ zu folgen. Die Fahrt von Bratislava zur Hohen Tatra dauert circa 3,5 Stunden. Man kann entlang der Straße für 10 Euro pro Tag parken (Stand 2021). Ein Parkwächter stellt dir ein Ticket aus. Falls die Kasse nicht besetzt ist, kannst du dein Ticket auch bei der Rückkehr bezahlen. Das war bei uns auch der Fall, da wir spät abends angereist sind. Die Autos werden nur tagsüber bewacht, deswegen nimm deine Wertsachen mit, falls du über Nacht bleiben willst.
Für die Mietwagensuche in der Slowakei empfehle ich das deutsche Vergleichsportal Check24* Das Portal vergleicht 800 Anbieter in 186 Ländern und hat somit mit Abstand die größte Auswahl unter den Preisvergleichsportalen. Umfangreiche Filter helfen den perfekten Mietwagen zu finden. Eine Stornierung ist kostenlos bis 24 Stunden vor Abholung möglich.
Ich nutze Check24 immer für meine Mietwagenbuchungen und habe bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
Mit dem Zug in die Hohe Tatra
Die Anreise mit dem Zug ist ebenfalls sehr bequem, da der Bahnhof Popradské Pleso auch direkt am Parkplatz liegt. Hier fahren beispielsweise Züge aus Poprad ein. Zugtickets sind in der Slowakei zudem sehr günstig. Nähere Informationen findest du auf der Webseite der Bahngesellschaft oder in der App cp.sk. Ich habe den Parkplatz und den Bahnhof auf der Karte markiert.
Wenn du mehr über das Reisen mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Slowakei erfahren möchtest, schaue dir meinen Reiseblog über die Slowakei an.
Mit dem Zug in die Slowakei zu reisen bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Auto. Verbindungen über Berlin und Polen fahren bis Bratislava.
Die Anreise in die Slowakei mit Flixbus stellt eine kostengünstige Alternative dar. Verbindungen gibt es bis nach Bratislava*
Mit dem Zug in die Slowakei zu reisen bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Auto. Verbindungen über Berlin und Polen fahren bis Bratislava.
Die Anreise in die Slowakei mit Flixbus stellt eine kostengünstige Alternative dar. Verbindungen gibt es bis nach Bratislava*
Die Bergseen der Slowakei – Wanderweg vom Štrbské Pleso zum Popradské Pleso
Wir erreichen den Parkplatz am späten Nachmittag. Unser Ziel ist das Berghotel am Poppersee (Popradské Pleso). Hastig packen wir die nötigsten Klamotten in unsere Tagesrucksäcke und machen uns auf den Weg. Vor uns in der Ferne türmen sich gigantische Berge der Hohen Tatra auf. Vorfreude macht sich breit. Beim Abbiegen von der Straße auf den Wanderweg hören wir das Rauschen von Wasser. Eine Brücke führt über einen rasanten Fluss, der ins Tal stürzt. Moos bedeckte Steine liegen regungslos im Flussbett, während das Wasser wild über sie tost. Die Geräuschkulisse übertönt sogar den vorbeifahrenden Minivan, der Touristen kostenpflichtig zum Hotel bringt. Wir folgen der asphaltierten Straße aber lieber zu Fuß. Sie schlängelt sich durch weitläufige Wiesen, die in saftigen Grüntönen erstrahlen. Die dunklen Wolken, der vorbeiziehende Nebel und die gigantischen Berge der Slowakei im Hintergrund geben einen fantastischen Kontrast. Euphorie und das Gefühl von Freiheit kommen in dieser stimmungsvollen Szene auf. Ich bin immer wieder begeistert, wie schnell die Natur meine Stimmung hebt.
Je weiter wir bergauf wandern, desto mehr schwinden die großflächigen Wiesen und wilden Büsche am Wegesrand. Die Anzahl dunkelgrüner Nadelbäume nimmt stetig zu, bis wir schließlich ein Waldgebiet erreichen. Hier überqueren wir erneut den turbulenten Fluss, dessen Wasser über die modrigen Felsen Richtung Tal rauscht. In aller Ruhe beobachten wir das Tosen, bis uns das energische Hupen des Minivans, der uns mindestens vier Mal passiert, wieder aufscheucht.
Das pulsierende Treiben exotischer Märkte, die majestätischen Gipfel von Berglandschaften, die Weite endloser Wüsten – all diese Momente schreien förmlich danach, in Bildern festgehalten zu werden. Doch vor der atemberaubenden Kulisse der Welt steht die entscheidende Frage: Welche Kamera ist die richtige Begleiterin für dieses einzigartige Abenteuer?
Die Idylle am Bergsee Popradské Pleso
Anschließend verläuft die Straße weiter durch Waldgebiete und endet schließlich am Berghotel. Auf 1500 Meter Höhe liegt hier der Poppersee, welchen du unbedingt besuchen solltest. Ein schöner Wanderweg führt um den kompletten See. Da wir hier übernachten wollen, checken wir schnell im Hotel ein, essen etwas und erkunden anschließend den See. Aber dazu später noch mehr. Folge dem Link, um direkt mehr zur Unterkunft zu erfahren. Insgesamt ist dieser Abschnitt 4 Kilometer lang und hat einen Höhenunterschied von circa 200 Metern. Wir haben ungefähr 45 Minuten für den Weg benötigt.
Kompakte Infos für deine Reise
Die Hauptsaison am Rysy dauert von Juni bis September. Wir waren im Juli in der Slowakei und es war recht voll auf der Wanderroute. Daher empfehle ich eher im Juni (bis zum 15.6 sind die Wandewege gesperrt) oder September zu kommen. In den Wintermonaten ist der Wanderweg gesperrt und nur für sehr erfahrene Bergsteiger zugänglich. Das Klima der einzelnen Monate findest du auf folgender Webseite.
Wir haben einen gesamten Tag für die Strecke benötigt und haben mehrere Tage im Nationalpark verbracht. In der Hohen Tatra gibt es nämlich noch weitere großartige Wanderungen zum Beispiel zu idyllischen Seen oder rasanten Wasserfällen. Weitere Wandermöglichkeiten werden in diesem lesenswerten Wanderführer** ausführlich beschrieben. Es lohnt sich also definitiv länger zu bleiben.
Wir haben damals im Berghotel am See Popradské übernachtet. Eine Unterkunft mit traumhafter Lage hauptsächlich für Wanderer geeignet. Das Hotel ist ein perfekter Ausgangspunkt für verschiedene Wanderstrecken in der Region.
Am einfachsten kommst du in der Hohen Tatra mit dem eigenen Auto voran. Für die Suche und Buchung eines Mietwagens kann ich Check24 empfehlen*. Hier buche ich selbst immer meinen Mietwagen. Falls du lieber mit Bus und Bahn unterwegs bist, navigiert dich diese App gut durch die Slowakei, da sie auch kleinere Haltestellen abdeckt.
Die Wanderung auf den Rysy führt über Geröll, Felsbrocken und rutschigen Untergrund. Wasserdichte Wanderschuhe sind Pflicht. Am besten mit knöchelhohem Schaft und Wandersocken gegen Blasen. Da es bis auf 2500 Meter Höhe geht, sind regenfeste Kleidung und Fleecejacke auch im Sommer erforderlich. Die Wanderung ist sehr anstrengend. Denk an genügend Proviant und Wasser. Deine Flasche kannst du aber auch unterwegs in den Bächen auffüllen. Die Hütte auf 2200 Höhenmetern bietet auch Snacks und Getränke an. Meine Auswahl an empfohlener Wanderausrüstung für die Hohe Tatra findest du auf dieser Seite. Meine Outdoor-Ausrüstung zum Wandern kaufe ich häufig gerne bei Bergzeit.de* In diesem Blogbeitrag erhältst du eine detaillierte Übersicht meiner persönlichen Wanderausrüstung.
Die Hohe Tatra garantiert unglaubliche Aussichten. Die Wanderung zum Rysy ist perfekt für schöne Landschaftsaufnahmen. Daher denk an dein Weitwinkel- und Teleobjektiv. In der Fotografie-Rubrik des Blogs erwarten dich Infos zu Reisekameras, Kameraausrüstung sowie hilfreiche Tipps für bessere Bilder.
Wanderung zu den Froschseen der Hohen Tatra
Vom Popradské Pleso führt ein blau markierter Wanderweg Richtung Rysy. Wir folgen der Route am frühen Morgen durch einen Wald. Baumwurzeln und Steine durchziehen den Wanderweg, bis sich schließlich eine Latschengasse bildet. Der Wald liegt nun hinter uns und nur noch vereinzelt passieren wir Bergkiefern. Kurz hinter einer Holzbrücke, die den Žabi potok überquert, erreichen wir nach circa 45 Minuten die Abzweigung Nad Zabim potokom. Ab hier folgen wir der rot ausgeschilderten Route, die zum ersten Mal eine nennenswerte Steigerung aufweist.
Hey du! Lässt du dich genauso gerne inspirieren wie ich? Ich denke schon, denn sonst wärst du nicht auf meinem Blog unterwegs. Schau dir doch mal meine Empfehlungen für inspirierende Reisebücher an, die Lust auf Reisen machen und garantiert deine Wanderlust entfachen.
Aufstieg über das Wachterka zu den Žabie plesá
Über Serpentinen erklimmen wir die Hochtalstufe Wachterka. Der Aufstieg ist mühsam, aber die großartige Aussicht entschädigt die Anstrengung. Hinter uns in der Ferne liegen die Täler der Hohen Tatra. An den Seiten ragen schroffe Bergwände in die Höhe. Gebirgsflüsse stürzen an den gigantischen Hängen in die Tiefe. Auf den 1000 Metern ins Hochtal Kotlina Zabich plies, in dem die Froschseen liegen, geht es mehr als 300 Höhenmeter bergauf.
Wir erreichen den kleinen und großen Froschsee (Žabie plesá) auf 1900 Meter Höhe. Der Name leitet sich von einer im See gelegenen felsigen Insel ab, welche die Form eines Frosches besitzen soll. Hier machen wir eine Rast, essen etwas und genießen die atemberaubende Kulisse. Der Gipfel des Rysy wird sichtbar. Im Mix aus Dunkelblau und Türkis schimmert der glasklare See in der Sonne. Wolken stauen sich an den umliegenden Gebirgskämmen. Es ist ruhig. Nur das Geräusch der Steine, die unter den Füßen der vorbeiziehenden Wanderer rollen, unterbricht die Stille.
Zur höchstgelegene Berghütte der Slowakei unter dem Rysy
Wir lassen die Seen hinter uns und erreichen nach kurzer Zeit einen gewaltigen Block aus Schnee und Eis. Und das im heißesten Monat des Jahres Juli. Dieser sitzt wie aufgelegt am Fuße eines Berghanges. Touristen kritzeln ihre Initialen in den unteren Teil oder posen vor der Eisschicht. Auch wir machen ein paar Bilder, bevor wir unseren Weg auf den Rysy fortsetzen.
Weitere Reiseziele in der Slowakei
Plötzlich bildet sich eine Schlange vor uns. Der Wanderweg führt nun über hohe Felsbrocken, die nur über eiserne Leitern erklommen werden können. Auf andere Felsen müssen wir uns sogar an Ketten hochziehen. Der Pfad wird schmal. Wanderer, die bereits den Rückweg eingeschlagen haben, quetschen sich an uns vorbei. Innerhalb kürzester Zeit bewältigen wir 100 Höhenmeter. Dementsprechend mühsam, aber auch abenteuerreich ist dieser Abschnitt der Wanderung. Am Ende reicht ein Blick zurück ins Tal auf die Froschseen und die Anstrengung ist wie vergessen. Aber sieh selbst.
Falls du lieber in einer Gruppe reisen möchtest, besteht die Möglichkeit sich einer geführten Tour anzuschließen. Du brauchst dir keine Gedanken um die Anreise, Ausflugsplanung oder Verpflegung machen, sondern kannst dich komplett auf die Schönheit der Hohen Tatra konzentrieren. Ich empfehle die Buchung einer Tour über das Portal von Viator, auf dem unzählige Aktivitäten auf der ganzen Welt einfach und sicher gebucht werden können.
Alpine Wandertour in der Slowakei – In den Höhen der Hohen Tatra
Es folgt ein Abschnitt über gewaltige Steine, die sich über Serpentinen den Weg nach oben bahnen. Mein Herz rast und meine Beine schmerzen. Immer wieder müssen wir kurze Verschnaufpausen machen. Während ich vorgebeugt meine Hände auf meine Oberschenkel abstütze, höre ich einen Greifvogel über uns. Etwa ein Geier, der nur darauf wartet, dass Touristen hier verenden? Unwahrscheinlich, aber trotzdem fragen wir uns, ob es auf dieser Route schon Unglücke gab. Eine Suche im Internet ergibt, dass bisher nur Bergsteiger am Rysy verunglückt sind. Aber vielleicht werden verunglückte Urlauber bloß nicht erwähnt, um künftige Touristen nicht abzuschrecken. Meine Gedanken verraten mir, dass die Luft dünner wird. Auf gut 2250 Höhenmetern erreichen wir endlich die Berghütte chata pod rysmi. Im Inneren werden Getränke und Snacks angeboten. Auf Anfrage kann man hier sogar übernachten. Viele Leute sitzen auf der Terrasse und genießen die fabelhafte Aussicht in der Hohen Tatra. Auch wir setzen uns und sammeln Kräfte für den bevorstehenden Aufstieg zum Gipfel des Rysy.
Endspurt auf den Gipfel des Rysy
Die letzten 250 Höhenmeter der Wanderung warten auf uns. Doch plötzlich versperrt uns eine gigantische Eisschicht, die sich über einen Berghang zieht, den Weg. Ein schmaler Pfad führt durch den Schnee auf die andere Seite. So schmal, dass entgegenkommende Wanderer warten müssen. Eine Sicherung gibt es nicht. Durch die hochfrequentierte Benutzung gleicht der Boden einem Mix aus Schnee, Eis und Matsch. Im Schneckentempo taste ich mich vor. Bloß nicht falsch auftreten und wegrutschen, denn zur Rechten stürzt die Eisschicht tief ins Tal. Wieder kommen die Gedanken zu verunglückten Touristen. Der Vogel kreist noch immer am Himmel als wüsste er, wo es sich lohnt. Zum Glück ist der Abschnitt nicht sehr lang und wir erreichen sicher die gegenüberliegende Seite.
Dir fehlt noch die passende Ausrüstung für diese großartige Wanderung in der Slowakei? Dann schau doch mal im Onlineshop von Bergzeit.de vorbei* Hier gibt es ein vielseitiges Angebot und immer schöne Aktionen. Ich suche hier gerne meine neue Outdoor-Ausrüstung. Eine detaillierte Übersicht meiner persönlichen Wanderausrüstung findest du hier.
Hohe Tatra – Über den Wolken der Slowakei
Auf gut 2300 Höhenmetern befindet sich der Sedlo Váha, der einen beeindruckenden Ausblick auf die Hohe Tatra verspricht. Als wir den Aussichtspunkt erreichen ziehen allerdings Nebel und dunkle Wolken über den Bergkamm. Teilweise können wir keine 10 Meter weit gucken. Die Wolken verschlingen die gigantischen Berge und lassen nur vereinzelt die Sonnenstrahlen durch. Trotzdem hat dieses Naturschauspiel etwas Magisches. Die Touristen in der Ferne wirken wie Zwerge, die auf dem Weg in ihre Gebirgshöhlen sind. Wir setzen uns auf die kühlen Felsbrocken und halten den mystischen Moment für uns fest.
Die Aussicht vom Rysy auf die Hohe Tatra
Vom Sedlo Váha wandern wir weiter über riesige Steine bergauf. Ein richtiger Wanderweg ist nicht mehr zu erkennen, aber Holzpfähle mit Markierungen weisen den Weg. Der steile Aufstieg, der teilweise das Klettern über Felsbrocken erfordert, raubt uns unsere Kräfte. Die dünne Luft zwingt uns zu Verschnaufpausen. Auf den letzten Metern müssen wir fast schon auf allen Vieren nach oben klettern, weil der Aufstieg so steil ist. Endlich am Gipfel des Rysy angekommen lassen wir uns vor Erschöpfung fallen, verschnaufen und konzentrieren uns dann auf die Aussicht. Weit unten im Tal sehen wir die Froschseen. Mächtige Felswände und Berge ragen ringsherum empor. Wolken ziehen an uns vorbei und bleiben an den Bergen hängen. Die Aussicht auf die Hohe Tatra ist unbeschreiblich schön. Obwohl hunderte andere Touristen neben uns am Gipfel sitzen, ist es ruhig hier oben. Denn wir alle beobachten und genießen das atemberaubende Schauspiel der Natur.
Wenn du noch weitere Wanderungen in der Hohen Tatra suchst, dann schau dir dieses Buch an. Mir persönlich gefällt diese Wanderführer-Reihe sehr gut. Das Buch ist klein und handlich, bietet nützliche Informationen zum Wandern und detaillierte Beschreibungen der Wanderungen. Ich konnte dadurch schon großartige Wanderungen entdecken, die ich ohne diese Bücher nicht gefunden hätte.
Der Rückweg vom Rysy ins Tal
So schön die Aussicht hier oben auch ist, wir müssen uns auf den Weg zurück machen. Schritt für Schritt steigen wir rückwärts vom Rysy, da die Neigung zu steil für den normalen Abstieg ist. Doch schon nach kurzer Zeit können wir wieder wie gewohnt wandern. Wer denkt, dass ein Abstieg deutlich einfacher als ein Aufstieg ist, den muss ich leider enttäuschen. Stundenlang haben unsere Muskeln dieselbe Bewegung durchgeführt, doch plötzlich werden ganz andere Muskeln beansprucht. Es ist eine andere Art der Anstrengung. Die Beine sind müde und wir müssen uns auf jeden Schritt konzentrieren, um nicht umzuknicken. Unsere Beine, vor allem die Knie, schmerzen bei jedem weiteren Schritt nach unten. Die Wanderschuhe helfen, doch je weiter wir nach unten gelangen, desto müder werden wir. Unsere Konzentration lässt nach und immer wieder treten wir falsch auf. Nur unsere Wanderschuhe verhindern Schlimmeres. Wir bilden uns sogar ein, dass uns die Wandersocken, die wir extra gekauft haben, unterstützen. Am Ende habe ich das Gefühl, dass sich meine Beine von allein bewegen und ich nur noch die Richtung vorgebe. Der Schmerz in den Knien und Beinen ist plötzlich wie betäubt. Doch nach mehreren Stunden und über 1000 Metern bergab, erreichen wir endlich unsere Unterkunft am Popradské Pleso.
Hey du! Lässt du dich genauso gerne inspirieren wie ich? Ich denke schon, denn sonst wärst du nicht auf meinem Blog unterwegs. Schau dir doch mal meine Empfehlungen für inspirierende Reisebücher an, die Lust auf Reisen machen und garantiert deine Wanderlust entfachen.
Übernachtung im Berghotel am Popradské Pleso
Allein aufgrund der idyllischen Lage war das Berghotel eine Buchung wert. Umringt von beeindruckenden Bergen der Slowakei liegt es direkt am malerischen Poppersee abseits der Zivilisation. Auf einer riesigen Terrasse kann man bei einem Bier die Aussicht genießen. Außerdem führt ein Rundwanderweg um den See und garantiert traumhafte Eindrücke. Auch wenn du hier nicht übernachten willst, kann ich die Runde um den Popradské Pleso sehr empfehlen.
Im Hotel übernachten vorwiegend Leute, die die Lage als Ausgangspunkt für eine der vielen Wanderungen in die Hohe Tatra nutzen. Jeder findet hier ein geeignetes Zimmer, welche allerdings sehr einfach ausgestattet sind. Es gibt sogar einen Schlafsaal. Das hauseigene Restaurant versorgt dich mit leckeren Speisen und alkoholischen Getränken. Wir waren rundum zufrieden und ich kann es jedem empfehlen, der nahe an den Wanderrouten übernachten möchte. Hier gelangst du zur Reservierung des Horský Hotel Popradské Pleso* (Booking.com-Link).
Hotels und Unterkünfte in der Hohen Tatra
Falls du nicht im Berghotel übernachten möchtest oder es belegt ist, ist der beste Ausgangspunkt für die Wanderung zum Rysy die Ortschaft Štrbské Pleso. Die Einwohner haben sich auf die Touristen und Wanderer eingestellt. Demensprechend gibt es in Štrbské Pleso eine große Auswahl an Unterkünften*. Natürlich gibt es noch weitere Orte in der Hohen Tatra, in denen Unterkünfte zur Verfügung stehen. Eine Auswahl findest du unter folgendem Link.
Fazit zur slowakischen Wandertour zum Rysy
Mir hat die Route in der Hohen Tatra insgesamt sehr gut gefallen. Die Wanderung allein ist eine riesige Sehenswürdigkeit. Die Seen, die Berge und Landschaften sind wirklich einzigartig und atemberaubend. Wer die wilde Natur schätzt, wird diese Wanderung zum Rysy lieben. Obwohl die Strecke sehr anstrengend ist, wird keine einschlägige Erfahrung zur Bewältigung benötigt. Eine gewisse Ausrüstung und Respekt vor der alpinen Umgebung sollten allerdings vorhanden sein. Du musst auf 9 Kilometern über 1200 Höhenmeter überwinden und dieselbe Strecke auch wieder absteigen. Eine gute Kondition ist daher unabdingbar. Außerdem ist es möglich die Wanderung bis zum kristallklaren Meerauge (Morskie Oko) in Polen fortzusetzen. Von dort musst du dir allerdings den Transport zurück in die Slowakei organisieren. Wir sind im Juli auf den Rysy gestiegen. Dementsprechend waren viele andere Touristen unterwegs. Wer etwas mehr Ruhe sucht, der sollte eher im Juni oder September kommen. Neben dem Rysy gibt es noch unzählige weitere Möglichkeiten die Hohe Tatra zu erkunden. Schau dir gerne meine anderen Blogartikel an, in denen ich dir großartige Seen oder auch Wanderungen zu rasanten Wasserfällen in der Hohen Tatra zeige.
Wenn du noch Tipps für die Tatra hast, lass es mich bitte in den Kommentaren wissen. Ich möchte nämlich unbedingt ein weiteres Mal in die Hohe Tatra reisen. Ich hoffe, dass dir mein Reisebericht über den Rysy gefallen hat. Auf meinem Slowakei-Blog zeige ich dir weitere schöne Reiseziele in der Slowakei und teile wertvolle Tipps und Erfahrungen für deine Reise in die Slowakei. Hat dir mein Blog-Beitrag gefallen? Konnte ich dir helfen? Dann würde ich mich freuen, wenn du meinen Reiseblog weiterempfiehlst, einen Kommentar hinterlässt oder mir auf Instagram folgst. Danke fürs Lesen und viel Spaß im Slowakei-Urlaub.
Wenn du einen Reiseführer für die Slowakei suchst, dann schau dir dieses Buch an. Mir persönlich gefällt diese Reiseführer-Reihe sehr gut. Die Autoren geben Reisetipps speziell für Individual- und Low-Budget-Reisende. Außerdem werden nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten beschrieben, sondern es werden auch unbekanntere Orte genannt. Dadurch konnte ich schon großartige Reiseziele entdecken, die ich ohne diese Bücher nicht gefunden hätte.
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Anbieter eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht! Ich sehe es als kleines Dankeschön für meine Arbeit und freue mich über jede Unterstützung.
2 Kommentare
Ich hab gelesen man darf auf rysy erst ab Mitte Juni ? Stimmt das?
Hallo Deni 🙂
Einige Wanderwege sind in der Hohen Tatra von November bis Mitte Juni aufgrund der Wetterverhältnisse und des Naturschutzes gesperrt. Ob der Weg zum Rysy dazugehört, weiß ich leider nicht genau. Allerdings empfiehlt es sich aufgrund des Wetters nicht vor Juni auf den Rysy zu steigen.